10 Tipps für Familie und Freunde
Als Angehörige einer Person mit Multipler Sklerose können Sie dazu beitragen eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich Ihr Freund oder Familienmitglied sicher und verstanden fühlt. Denn Menschen, die mit Multipler Sklerose leben, benötigen nicht nur medizinische Behandlung und Beratung von Fachleuten, sondern auch den Rückhalt und die Empathie ihrer Familie und Freunde. Zusammen fällt es sehr viel leichter die Herausforderungen der MS-Erkrankung zu bewältigen.
-
Über MS informieren
Einer der wichtigsten Schritte, um einen Freund oder ein Familienmitglied mit MS zu unterstützen, besteht darin, sich über die Krankheit zu informieren. Es gibt zahlreiche Bücher und Websites zum Nachlesen über die Entstehung, die Symptome, den Verlauf sowie die Therapie von MS. Dieses Wissen hilft zu verstehen, was die Erkrankung bedeutet und kann dazu beitragen, Ängste und Missverständnisse abzubauen.
-
Fragen und Zuhören
Fragen Sie Ihren Angehörigen mit MS, wie es ihm geht, und hören Sie aufmerksam zu. Zeigen Sie Interesse und Mitgefühl, aber respektieren Sie auch ihre Privatsphäre, wenn die Person gerade nicht darüber sprechen möchte. Manchmal ist es wichtig einfach zuzuhören, ohne Ratschläge zu geben. Schaffen Sie Vertrauen, indem auch Sie Ihre Gefühle und Gedanken teilen. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend.
-
Begleitung zu Arztterminen
Bei einer chronischen Erkrankung wie MS fallen immer wieder Arzttermine an. Bieten Sie an, Ihren Freund oder Ihr Familienmitglied zu begleiten und notieren Sie vor Ort wichtige Informationen. Damit stehen Sie ihm bei und sorgen gleichzeitig dafür, dass der oder die Betroffene nicht auf sich allein gestellt ist.
-
Hilfe im Alltag
Alltägliche Aufgaben können für Menschen mit MS zur Belastung werden und sie überfordern. Bieten Sie praktische Hilfe an, wenn sie gebraucht wird, zum Beispiel das Erledigen von Einkäufen, Aufgaben im Haushalt oder das Fahren zu Terminen und Verabredungen. Fragen Sie Ihren Freund/ Ihr Familienmitglied, wie Sie am besten unterstützen können, ohne seine Unabhängigkeit zu beeinträchtigen.
-
Selbstständigkeit bewahren
Obwohl Menschen mit MS möglicherweise auf Unterstützung angewiesen sind, ist es wichtig, ihre Unabhängigkeit zu fördern. Fragen Sie, wie Sie am besten helfen können, ohne die Selbstständigkeit zu beeinträchtigen. Die beste Unterstützung bedeutet den Alltag so anzupassen, dass die Person mit MS weiterhin so viel wie möglich selbst erledigen kann.
-
Emotionale Unterstützung
Wer eine chronische Krankheit hat, kann Zeiten emotionaler Belastung erleben. Verständnis und Mitgefühl von Familie und Freunden sind in solchen Momenten besonders wichtig. Ermutigen Sie Ihren Angehörigen über Emotionen wie Ängste und Sorgen zu sprechen und zeigen Sie, dass Sie da sind. Dann können Sie auf seine Bedürfnisse eingehen und zum Beispiel für Aufmunterung sorgen.
-
Symptome kennen
Je besser Angehörige die Symptome von MS kennen, desto mehr können sie dabei helfen diese zu bewältigen. Typische Symptome wie Müdigkeit, krampfartige Lähmungen, Seh- und Empfindungsstörungen kommen meist in Schüben vor. Es gilt, ihr Auftreten zu erkennen und fürsorglich zur Seite zu stehen. Achten Sie auf Anzeichen von Erschöpfung oder Überforderung und ermutigen Sie Ihre/n Liebste/n sich Pausen zu nehmen.
-
Flexibilität und Geduld
MS-Symptome können von Tag zu Tag variieren und manchmal sind Menschen mit MS aufgrund von Erschöpfung oder anderen Beschwerden eingeschränkt. Wenn Pläne geändert werden müssen oder mehr Zeit in Anspruch nehmen, gilt es flexibel und geduldig zu sein. Suchen Sie Aktivitäten und Unternehmungen, die bei Bedarf barrierefrei und für Menschen mit MS geeignet sind.
-
Achtsamkeit
Nicht nur für die Betroffenen selbst kann eine MS-Erkrankung herausfordernd sein, auch ihre Angehörigen haben immer wieder mit Hürden zu kämpfen. Es ist wichtig, auch auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich genügend Auszeiten zu nehmen, um Kraft zu tanken. Die Unterstützung eines Freundes oder Familienmitglieds mit MS kann emotional belasten. Suchen Sie sich bei Bedarf professionelle Hilfe und sorgen Sie für Entlastung.
-
Nicht aufgeben
Ob ein MS-Patient mal pflegebedürftig wird oder in Remission bleibt, lässt sich zu Beginn der Erkrankung nicht vorhersagen. In den meisten Fällen schreitet die MS langsam voran und nicht selten haben Betroffene nur wenige Einschränkungen. Auch wenn MS noch nicht heilbar ist und die Akzeptanz manchmal schwerfällt, gilt: niemals den Kopf in den Sand stecken. MS-Verläufe sind individuell sehr unterschiedlich und Mutmachgeschichten von Betroffenen zeigen, dass man mit MS gut leben kann.
Die Unterstützung der Familie und Freunde von Menschen mit MS ist von unschätzbarem Wert. Durch Informieren, Helfen, Empathie und Geduld kann die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich verbessert werden. Gemeinsam lassen sich die Herausforderungen von MS bewältigen und die Liebe und Freundschaft wird gestärkt. Wir wünschen nur das Beste auf diesem Weg!